St. Annenkirche mit der Steinbilderbibel

Westlich der Altstadt dehnt sich die von Graf Albrecht von Mansfeld-Hinterort 1511 gegründete Neustadt aus. Sie wird von Pfarrkirche und Kloster überragt. St. Annen, 1513 gegründet, wird in zwei Bauetappen errichtet: der spätgotische Ostchor von 1513/14 bis 1516, das Langhaus, der Westchor und der Nordturm von 1585 bis 1608. Sie gilt als eine der schönsten Renaissancekirchen Deutschlands mit einer europäischen Besonderheit: Die Brüstung des Chorgestühls wurde mit biblischen Themen versehen – der sogenannten Steinbilderbibel.

Das spätgotische Klostergebäude mit seinen fünf fränkischen Giebeln beherbergt die ursprünglichen Mönchszellen. Bei der Einweihung des Klosters im Mai 1516 war sicherlich auch Martin Luther als damaliger Distriktsvikar des Augustinerordens anwesend. Doch bereits 1523 wurde das Kloster wieder aufgelöst und die St. Annenkirche die erste evangelische Kirche in der Grafschaft Mansfeld.

 

 

In den Jahren 2007 bis 2017 wurden umfassende Sanierungsarbeiten an der St. Annenkirche vorgenommen, wobei auch die Mönchszellen aus dem 16. Jahrhundert freigelegt und zugänglich gemacht wurden. Darüber hinaus entstand mit dem Rinckart-Saal sowie weiteren baulichen Maßnahmen ein modernes Gemeindezentrum. Eine informative Ausstellung vor Ort dokumentiert die Geschichte des Klosters und der Kirche.

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